Bei der Verhaltenstherapie (VT) handelt es sich um ein wissenschaftlich fundiertes Verfahren, das auf Erkenntnissen der Lerntheorien, der Entwicklungs- und der Kognitionspsychologie sowie der Neurowissenschaften beruht.
Die Entwicklungsprozesse von Kindern und Jugendlichen verlaufen im Vergleich zu einem Erwachsenen schneller und tiefgreifender. Kommt es hierbei zu Irritationen (z.B. durch belastende Lebensereignisse), so können inadäquate bzw. unerwünschte Verhaltensweisen, wie etwa Selbstzweifel, Ängste, Depressionen, Zwänge, Essstörungen, Leistungsversagen, emotionale Probleme sowie körperliche Stressreaktionen als Bewältigungsversuch ausgebildet werden.
In diesem Kontext wird Verhaltenstherapie als ein Selbstveränderungsprozess verstanden, in dem sich der / die Patient*in mit der Unterstützung des Therapeuten / der Therapeutin Ziele formuliert, die er / sie für sich im therapeutischen Prozess realisieren möchte. Insbesondere die Konkretisierung der eigenen Ziele kann eine neue Sichtweise der bestehenden und als belastend empfundenen Problemsituation ermöglichen.
Des weiteren stehen die Entwicklung eines bewussten und achtsamen Umgangs mit sich selbst, die Akzeptanz der eigenen Gefühle sowie auch die Entwicklung individueller Verhaltensweisen für den Lebensalltag im Fokus.
Die Entwicklungen werden durch Übungen während der Therapie und im Alltag zwischen den Therapiestunden unterstützt. Je nach Alter des Patienten / der Patientin sowie seinem / ihrem Entwicklungsstand werden die Familie sowie andere wichtige Bezugspersonen in den Therapieprozess in unterschiedlicher Intensität einbezogen.
Das gegenwärtige (Problem-)Verhalten soll durch Prozesse des Um-, Ver- und Neulernens positiv verändert werden. Hierbei wird problem-, ziel-, handlungs- und ressourcenorientiert sowohl mit den Kindern bzw. Jugendlichen als auch mit den wichtigsten Bezugspersonen gearbeitet. Die VT versteht sich dabei als „Hilfe zur Selbsthilfe“: Im Fokus unserer Arbeit stehen die individuellen Bedürfnisse der Patient*innen. Das Zusammenspiel aus Wahrnehmen, Erleben, Denken, Fühlen und Handeln wird dabei aufgegriffen und weiterentwickelt. Dafür werden verschiedene Interventionen (z.B. kognitive Umstrukturierung, Entspannungsverfahren,